Milchfieber

Bei der Aufnahme von Mineralstoffen in die Blutbahn herrschen konkurrierende Bedingungen. Die Kationen-Anionen-Bilanz von Milchviehrationen ist positiv (ca. +200 bis +400 meq/kg TS). Dabei ist in der Regel die Menge an Kalium ausschlaggebend. Der Mineralstoffüberschuss wird mit dem Urin ausgeschieden. Bei einer negativen DCAB des Futters gelangen mehr Anionen als Kationen in die Blutbahn. Die Kuh reagiert darauf durch eine verstärkte Aufnahme von positiv geladenen Mineralstoffen aus dem Futter bzw. eine Mobilisierung aus dem Körper, z.B. Calcium aus den Knochen. Während der Trockenstehphase ist dies günstig, da dadurch der Calcium-Stoffwechsel stimuliert wird und aktiv bleibt. Die Kuh ist dann in der folgenden Laktation besser in der Lage, die hohen Calciumverluste zu kompensieren. Wenn während der Trockenstehphase eine zu hohe Calciumversorgung vorliegt, fehlt die Stimulierung, um Calcium aus den Knochen zu mobilisieren. Dadurch wird der Regulierungsmechanismus träge und das Risiko von Milchfieber nach der Abkalbung steigt. Durch Anpassung der Ration in Hinblick auf eine optimale DCAB können diese Probleme vermieden werden.